Die Pläne des TSV Ebingen, in der Sigmaringer Straße ein Vereinssportzentrum mit Bewegungslandschaft zu errichten, sind gescheitert, da die Stadt Albstadt die von der Bank verlangte Bürgschaft nicht leisten konnte. Die prekäre Lage der Turnerinnen des TSV verschärfte sich bereits seit der Schließung der Schlossberghalle im Herbst 2021. Um adäquate Trainingsbedingungen zu schaffen, suchte der Verein nach einer geeigneten Halle und wurde in der früheren Strickereihalle der Textilfirma Gebrüder Haasis fündig. Trotz guter Trainingsbedingungen in dieser Halle und einem Anstieg der Mitgliederzahlen scheiterte das Projekt letztlich an der fehlenden finanziellen Unterstützung.

Die Stadt konnte aus rechtlichen Gründen keine Bürgschaft leisten, da dies nur zur Daseinsvorsorge erlaubt ist. Zudem wären hohe Kosten von 1,5 Millionen Euro entstanden, wovon nur eine Million förderfähig gewesen wäre. Trotz Bemühungen des TSV, durch Nutzungskontingente der Stadt und andere Finanzierungsmöglichkeiten das Projekt selbsttragend zu gestalten, war dies nicht ausreichend für die benötigte Bürgschaft.

Der Verein darf dank eines Gentleman-Agreements mit der Familie Haasis die Räume noch bis Ende des Jahres unentgeltlich nutzen, obwohl der offizielle Mietvertrag bereits im März endete. Die Stadtverwaltung und der Verein bedauern das Scheitern des Projekts sehr. TSV-Vorsitzender Hartmut Rall und Freizeitsportreferent Heiko Käppel betonen, dass der Verein trotz finanzieller Herausforderungen nicht insolvent ist und die bisherigen Investitionen sinnvoll genutzt wurden. Der TSV setzt die Suche nach alternativen Trainingsstätten fort. Mehrere mögliche Standorte wurden bereits identifiziert, die für eine Nutzung als Turnhalle geeignet wäre. Der Verein hofft nun, in den nächsten fünf Monaten Unterstützer, Sponsoren und neue Räumlichkeiten zu finden, um den Trainingsbetrieb aufrechtzuerhalten und die sportlichen Erfolge fortzusetzen. Der Bedarf an eigenen Trainingsräumen bleibt hoch, da die bisherigen provisorischen Lösungen mit weiten Wegen und verteilten Trainingsorten auf Dauer untragbar sind. (FB)

Pressetermin im TSV-Treffpunkt (v.l.n.r.): Tilman Albrecht, Heiko Käppel, Hartmut Rall, Mona Lehmann (Stadt Albstadt), Martin Kistner (Schwarzwälder Bote), Holger Much (Zollern-Alb-Kurier)